Öko-Test/Feuchttücher für Babys: beliebte Marke nur "ausreichend" | Service

2023-01-05 16:19:07 By : Ms. Bessie HuangZJ

Pflegemittel sollten sich einem sensiblen Babypo anpassen. Öko-Test hat deshalb Feuchttücher für Babys untersucht. Eine beliebte Marke ist nur "ausreichend".

NRW - Beim Wickeln und sauber machen des Babypos schnell zu Feuchttüchern greifen, kann äußerst praktisch sein. Die kleinen Tücher bleiben in der Plastikverpackung nass und scheinbar frisch. Doch eigentlich sind sie absolut vermeidbar, berichtet RUHR24.de*. Öko-Test (Ausgabe 7/2020) hat 28 verschiedene Feuchttücher untersucht.

Für Fans der Feuchttücher gibt es insgesamt aber gute Nachrichten: Laut Öko-Test sind bedenkliche Konservierungsstoffe aus den Baby-Tüchern verschwunden. Die Hersteller haben ihre Produkte demnach verbessert. In einer Untersuchung vor drei Jahren fanden die Tester noch viele Stoffe, die für Kinderhaut problematisch sein können.

Völlig frei von umstrittenen Stoffen sind die Feuchttücher allerdings noch nicht. In fünf von 28 getesteten Produkten stecken sogenannte halogenorganische Verbindungen.

Das sind Verbindungen aus tausenden von Stoffen, von denen manche als krebserregend und viele als allergieauslösend gelten. Im Falle der Feuchttücher könnte es sich laut Öko-Test bei den Verbindungen um Überbleibsel aus der Bleiche des Vliesstoffs handeln. Bei einigen Verfahren setzten die Hersteller möglicherweise noch Chlorverbindungen ein, was die Rückstände erklären könnte.

Insgesamt sind viele der Feuchttücher aber empfehlenswert und schneiden mit "Sehr gut" ab. Darunter sind auch günstige Eigenmarken-Produkte aus Drogerien. Einige teurere Produkte konnten Öko-Test allerdings nicht überzeugen (mehr Service-Artikel auf RUHR24.de*).

Darunter auch der wohl bekannteste Hersteller, wenn es um Windeln und Baby-Hygiene geht: Die Pampers Sensitive Feuchttücher sind gerade mal mit einem "ausreichend" davon gekommen. Grund dafür sind unter anderem die darin enthaltenden PEG/PEG-Derivate.

Diese sollen die Haut der Babys laut Öko-Test, die auch stilles Wasser unter die Lupe genommen haben*, durchlässiger für Fremdstoffe, die wiederum gesundheitsschädigend sein können, machen. Das Schlusslicht der Untersuchung kombiniert gleich mehrere der Problemstoffe: Neben den PEG/PEG-Derivaten stecken in den Huggies Pure Baby Feuchttüchern noch halogenorganische Verbindungen.

#Feuchttücher lösen sich nämlich nicht im Wasser auf - die Pumpen im Abwassernetz können verstopfen. Was sonst so nicht in die #Toilette soll: https://t.co/lYfi527Gwj #welttoilettentag pic.twitter.com/LRNXEP5LzY

Insgesamt konnte Öko-Test* außerdem einen Trend beobachten, der scheinbar vor allem Werbezwecke betrifft. So geht der Trend bei Feuchttüchern zu dem Vermerk "99 Prozent Wasser". Elf Produkte im Test trugen diese Aufschrift und enthielten tatsächlich oft weniger reinigende oder pflegende Zusätze als andere Artikel im Test.

Doch wo viel Wasser im Spiel ist, kann auch schneller ein Nährboden für Keime entstehen, die etwa eine Harnwegsinfektion auslösen können. Hier gibt das Verbrauchermagazin Entwarnung, in diesem Punkt seien alle getesteten Marken einwandfrei gewesen.

Die Beurteilung des Produktes Feuchttuch an sich fällt dafür härter aus. Die Kritik von Öko-Test: Die Feuchttücher für Babys sind im Grunde nur vermeidbarer Müll, der sich einfach und kostengünstig ersetzen lässt. 

Denn längst hinterlässt der scheinbar praktische Helfer seine Spuren in der Umwelt. Der Vliesstoff vermüllt Strände und verstopft Kläranlagen.

Zudem bestehen die meisten Feuchttücher zum Teil aus Plastik. Viele Hersteller steigen derzeit zwar auf Vliese um, die sie als "biologisch abbaubar" ausloben dürfen. 

Wie groß der ökologische Nutzen solcher Produkte ist, gilt jedoch als umstritten. Feuchttücher sind zwar bequem, ein feuchter Waschlappen wäre aber in vielerlei Hinsicht die bessere Lösung. lz *RUHR24.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.