Desinfektionsmittel entsorgen – Abfallmanager Medizin

2023-01-05 16:15:26 By : Ms. Anita xin

Desinfektion gehört im Medizinalltag zur Routine, um krank machende Mikroorganismen gezielt zu reduzieren. Die wichtigsten Einsatzgebiete in der medizinischen Praxis sind die Hautdesinfektion sowie die Oberflächen- und Instrumentendesinfektion. Für die Entsorgung von Desinfektionsmitteln spielt deren Konzentration eine entscheidende Rolle.

Bei Hand- und Hautdesinfektionsmitteln handelt es sich um gebrauchsfertige Lösungen in Form von Flüssigkeiten, Sprays oder Tüchern, bei denen der desinfizierende Wirkstoff so stark verdünnt ist, dass im Allgemeinen keine Gefahr von ihnen ausgeht.

Gleiches gilt für Gebrauchslösungen von Desinfektionsmitteln, die bei der Flächen- oder Instrumentendesinfektion anfallen. Die Gebrauchslösungen können je nach Inhaltsstoffen über die Abfallschlüsselnummer 180107 (Chemikalienabfälle). Nicht restentleerte Verpackungen oder verfallene Mittel sollten in dicht verschlossenen Spezialbehältern gesammelt und anschließend in kühlen, brandsicheren, belüfteten und abschließbaren Räumen mit Auffangmöglichkeit gelagert werden.

Fallen größere Mengen ungefährlicher Desinfektionsmittel an, können sie auch spezielleren Abfallschlüsseln zugeordnet werden (z. B. AS 070604* andere organische Lösemittel, Waschflüssigkeiten und Mutterlaugen; AS 150202* Aufsaug- und Filtermaterialien, Wischtücher und Schutzkleidung). Hierzu sollten allerdings vorhandene Herstellerinformationen (Sicherheitsdatenblatt) beachtet werden. Bei Abgabe einer gebrauchten Desinfektionslösung in die Krankenhauskanalisation kann davon ausgegangen werden, dass diese Gebrauchslösung durch den Kontakt mit anderen Abwässern seine desinfizierenden, mikrobioziden Eigenschaften verliert. Noch möglicherweise vorhandene Desinfektionswirkstoffe werden wirkungslos.

Desinfektionsmittel-Konzentrate bzw. deren Restmengen müssen hingegen als gefährlicher Abfall behandelt werden. Hier findet der Abfallschlüssel AS 180106* (Chemikalien, die aus gefährlichen Stoffen bestehen oder solche enthalten) Anwendung. Bei größeren Einzelmengen können die Desinfektionsmittel auch einem spezielleren Abfallschlüssel zugeordnet werden (z.B. AS 070604* andere organische Lösemittel, Waschflüssigkeiten und Mutterlaugen).

Es ist während des gesamten Desinfektionsvorgangs sicherzustellen, dass zu keiner Zeit Konzentrationen auftreten, die die Mikroorganismen in der Kläranlage, die Gewässer oder gar das Grundwasser nachhaltig schädigen könnten.

Zudem sollte eine getrennte Sammlung in dicht verschlossenen Spezialbehältern stattfinden und anschließend eine Lagerung in kühlen, brandsicheren, belüfteten und abschließbaren Räumen mit Auffangmöglichkeit. Der Transport ist nach Gefahrgutrecht zu organisieren und die Entsorgung muss als gefährlicher Abfall mit Sammel- oder Entsorgungsnachweis in einer zertifizierten Anlage durchgeführt werden. Um eine Entsorgung zu vermeiden, sollten Desinfektionsmittel-Konzentrate möglichst vollständig aufgebraucht werden. Befinden sich noch Reste in den Behältern, sind diese nach AS 150110* zu entsorgen (Verpackungen, die Rückstände gefährlicher Stoffe enthalten oder durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind).

In unserer Übersicht finden Sie wichtige medizinische Abfallarten, deren Abfallschlüsselnummern sowie zusätzliche Informationen und spezielle Regelungen, um diese richtig zu sammeln, zu lagern und zu entsorgen.

Altarzneimittel, die nicht unter den Abfallschlüssel 180108 fallen (zytotoxische/zytostatische Arzneimittel) müssen getrennt erfasst und zugriffssicher gesammelt werden, um Missbrauch zu verhindern.

Zu Amalgamabfällen zählen auch Inhalte aus Amalgamabscheidern und extrahierte Zähne mit Amalgamfüllungen.

Aufgrund ihrer Entzündbarkeit (Explosionsgefahr) und Verpackung gehören Asthmadosieraerosole zu den gefährlichen Abfällen (Verpackungen, die Rückstände gefährlicher Stoffe enthalten oder durch gefährliche Stoffe verunreinigt sind; gefährliche Stoffe enthaltende Gase in Druckbehältern).

Gefährliche Labor- und Chemikalienabfälle müssen in hierfür zugelassenen, verschlossenen Behältern gesammelt, gelagert und transportiert werden. Als gefährlichen Abfall entsorgen.

Die Entsorgung von größeren Mengen kann unter einem speziellen Abfallschlüssel (siehe LAGA-Richtlinie) erfolgen: u.a. AS 150202* oder AS 160506*

Alle Angaben ohne Gewähr und Anspruch auf Vollständigkeit.

Hier finden Sie wichtige Gefahrstoffe, die in medizinischen Laboren verwendet werden. Wir haben Ihnen grundlegende Informationen zu den Chemikalien und deren Anwendungsbereichen hinterlegt. Die jeweiligen Abfallschlüsselnummern richten sich nach der Herkunft des Abfalls (z.B. Krankenhaus, chemische Industrie), seiner Zusammensetzung sowie den Behandlungs- und Entsorgungswegen.

Acetonitril ist eine farblose, leicht entzündliche Flüssigkeit mit aromatischem Geruch und reizenden Eigenschaen. Als organisches Lösungsmittel findet es in der chemischen Analytik und in der technischen Chemie, hauptsächlich bei Trennverfahren von Butadien und zur Lösung von Leitelekrolyten, Verwendung.

Acrylamidlösung ist eine farb- und geruchlose, nicht brennbare, aber stark toxische Flüssigkeit. Sie wird in der Molekularbiologie zur elektrophoretischen Auftrennung von Nukleinsäuren oder Proteinen angewandt. Acrylamidlösung ist geeignet für DNA-Sequenzierungen.

Actinomycin D ist ein gelb bis orangefarbener Feststoff, meist in Pulverform. Als zytotoxisches Antibiotikum wird es zur Behandlung von Krebserkrankungen eingesetzt. Es hemmt in niedriger Dosierung die DNA-abhängige RNA-Synthese. Wegen seiner hohen Knochenmarktoxizität ist es ein umstrittenes Tumortherapeutikum.

Ammoniumpersulfat (APS) ist ein geruchloses, weiß-grünlich kristallines Salz. Es ist in Wasser sehr gut löslich und kann durch sein hohes Oxidationspotenzial entzündend wirken. Es wird in der Zellbiologie eingesetzt. In der Medizin wird es hauptsächlich zur Herstellung von Desinfektionsmitteln verwendet.

Alle Angaben ohne Gewähr und Anspruch auf Vollständigkeit.

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