Egal ob im Wohnzimmer, auf dem Balkon, im Garten oder im Gewächshaus: Damit Pflanzen lange schön und gesund bleiben, benötigen Sie hin und wieder eine Düngung. Vor allem Topfpflanzen sind auf die Zugabe von Nährstoffen angewiesen. Pflanzendünger gibt es viele auf dem Markt: Von Flüssigdünger über Granulat bis hin zu wasserlöslichem Pulver oder Tabletten.
Eine andere Herangehensweise verfolgt Sabine Wirz-Springe: Dem Vorbild ihrer Großmutter folgend, wollte sie einen Pflanzendünger entwickeln, der direkt an den Wurzeln wirkt. Entstanden ist aus dieser Idee Blattgold – feuchte Düngetücher, die um den Wurzelballen gelegt werden. Ihr neues Produkt stellte die Gründerin in der VOX-Show "Die Höhle der Löwen" (DHDL) vor, die Sendung wurde am 26. September 2022 um 20.15 Uhr ausgestrahlt.
Im Test wollten wir wissen, wie alltagstauglich Blattgold ist und ob es tatsächlich die Düngung von Pflanzen vereinfacht. Auf den ersten Blick macht das Produkt einen guten Eindruck. Es kommt im 12er-Pack in einer ansprechenden Verpackung, die mit allen wichtigen Informationen und einer kurzen Anleitung bedruckt ist. In der Pappschachtel befinden sich zwölf einzeln verpackte Düngetücher.
Um Blattgold zu verwenden, benötigt man theoretisch keinerlei Hilfsmittel oder weitere Zutaten. Im Praxistest hat sich jedoch gezeigt, dass Garten- oder Haushaltshandschuhe von Vorteil sein können. Denn kurz nachdem ich das Plastikpäckchen geöffnet hatte und das Düngetuch mit zwei Fingern herausholen wollte, waren diese auch schon mit einer braunen Flüssigkeit überzogen.
Teilweise tropfte es aus dem geöffneten Tütchen, sodass die Flüssigkeit auch auf dem Laminat landete. Sie ließ sich problemlos vom Boden entfernen. An den Fingern klebte sie etwas, konnte aber auch mit klarem Wasser abgewaschen werden.
Auffällig war außerdem der strenge Geruch: Die feuchten Düngetücher sehen nicht nur aus wie alte Kaffee- oder Teefilter, sie riechen auch ein bisschen danach. Im ersten Moment ist der Geruch unangenehm, später verfliegt er aber. Geruch und Optik sprechen dafür, dass es sich um einen natürlichen Dünger handelt. Wer seinen Pflanzen keine Chemiekeule verpassen möchte, nimmt das also gern in Kauf.
Aber wie gefällt Blattgold aus DHDL meinen Pflanzen? Um das herauszufinden, mussten erst einmal ein paar unglückliche Pflanzen her. Obwohl Blattgold auch im Garten verwendet werden kann, machte ich mich auf die Suche nach Zimmerpflanzen. Denn diese werden oft stiefmütterlich behandelt. In meinem Fall heißt das: Das Gießen kann schon einmal ausfallen, umgetopft wurden sie zuletzt vor einer halben Ewigkeit und Dünger haben meine Zimmerpflanzen noch nie erhalten.
Nachdem die Testexemplare feststanden, ging es an die Umsetzung. Laut Anleitung nimmt man je nach Größe der Pflanze ein oder zwei Düngetücher und legt sie um die Wurzelballen. Danach werden die Pflanzen wie gewohnt gegossen. Ein Düngetuch ist etwa so groß wie ein Taschentuch. Wer sehr große Topfpflanzen düngen möchte, wird mit zwei Düngetüchern nicht besonders weit kommen. Aus diesem Grund habe ich das Produkt an kleinen bis mittelgroßen Pflanzen getestet.
Etwas unpraktisch: Für die richtige Anwendung müssen die Pflanzen aus dem Topf gehoben werden. Ein bisschen Schmutz ist also vorprogrammiert. Entweder verwenden Sie Blattgold daher draußen oder halten direkt einen Handfeger parat. Wer die Pflanzen ohnehin umtopfen möchte, kann die Gelegenheit gleich nutzen und ein feuchtes Düngetuch mit in den Topf geben.
Die zwölf einzeln verpackten Tücher verursachen außerdem relativ viel Müll. Während Blattgold damit wirbt, dass die Düngetücher selbst kompostierbar sind und nicht entsorgt werden müssen, wandern zwölf kleine Plastiktüten in den Gelben Sack.
Auf den Praxistest folgte zunächst Ernüchterung: Die Anwendung von Blattgold erschien mir etwas umständlich. Mit klebrigen Händen, einem dem Schnüffelwahn verfallenen Hund und einem mit Blumenerde verdreckten Fußboden fühlte es sich nicht an, als hätte ich meinen Pflanzen gerade eine "Erfrischungskur" verpasst.
Vier Tage später dann die Überraschung. Der Aufwand hatte sich gelohnt, denn die Pflanzen machten tatsächlich den Eindruck, als kämen sie gerade frisch aus der Kur.
1. Blattgold: Efeutute vorher und nachher
2. Blattgold: Peperomia "Raindrop" vorher und nachher
3. Blattgold: Ctenanthe Setosa vorher und nachher
Blattgold aus DHDL wirbt damit, besonders einfach in der Anwendung sein und Müll einzusparen. Im Vergleich zu anderen Düngern ist die Anwendung jedoch etwas kompliziert. Pflanzen muss man zuerst aus der Erde nehmen, um sie mit dem Düngetuch zu umwickeln. Wer die Pflanzen ohnehin umtopfen möchte, wird sich daran aber kaum stören.
Die Gründerin erklärt außerdem den Vorteil im Vergleich zu Flüssigdünger: Dieser wird lediglich über die Pflanzen gegossen und düngt somit einmalig. Blattgold soll kontinuierlich düngen und nach etwa sechs Monaten zu Erde werden.
Um Müll einzusparen, müsste die Gründerin die Verpackung von Blattgold überdenken. Der kompostierbare Dünger selbst ist hierbei nicht das Problem, sondern die vielen kleinen Plastiktütchen, in denen er geliefert wird.
Kleine Kritikpunkte hin oder her: Meinen Pflanzen hat die Erfrischungskur mit Blattgold sichtlich gutgetan. Innerhalb kürzester Zeit zeigten sich die ersten positiven Auswirkungen. Nur vier Tage hat es gedauert, bis die Pflanzen erholt und gestärkt wirkten. Wir halten Sie an dieser Stelle auf dem Laufenden, wie zufrieden die Pflanzen mit den feuchten Düngetüchern aus DHDL in den kommenden Monaten sind.
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