Akkuwischer: Eimer und Wischmob können bleiben

2023-01-05 16:16:22 By : Mr. Caroline Mao

Berlin Akku-Saugwischer sollen Böden ohne Anstrengung putzen. Ob sie wirk­lich besser sind als Eimer und Wischmopp, wollte Stiftung Warentest wissen und nahm sieben Geräte zu Preisen zwischen 270 und 1000 Euro unter die Lupe. Zwei von sieben Akkuwischern putzen gut im Test. Die Geräte sind aber recht umständlich zu bedienen, aufwendig zu reinigen – und mit bis zu 1 000 Euro auch teuer.

Akku-Wischs­auger oder -Saugwischer sollen den Hausputz erleichtern. Sie wischen den Boden feucht und saugen Schmutz­wasser in einen eigenen Tank. Im Test sollten sie zeigen, wie gut sie die Grund­reinigung von Hartböden hinbe­kommen. Und auch die Reinigung von angetrock­neten Flecken mussten die Akkuwischer bewältigen. Senf, Kaffee mit Sahne und Zucker oder einen für den Test eigens angerührten Ruß-Öl-Mix sollten sie möglichst verschwinden lassen.

Das Ergebnis: Manche Akkuwischer putzen nicht schlecht. Den Guten von Kärcher und Vorwerk und dem befriedigenden Bissell gelingt die Grund­reinigung sehr gut. Auch angetrock­nete Flecken bekommen die drei weg. Die anderen vier wischen nur mittel­mäßig.

Aufgenom­menen Schmutz sollen die Geräte bei sich behalten und keine Schlieren ziehen. Auch das bekommen alle gut oder passabel hin, manche hinterlassen aber einen dünnen Wasser­film. Daher eignen sich die Geräte nicht für empfindliche Böden, was teils auch in der Gebrauchs­anleitung steht. Unbe­handelte Parkett- oder Dielenböden etwa könnten mit der Zeit aufquellen oder Pechvögel könnten auf dem Wasser­film ausrutschen. Die Wasser­menge lässt sich übrigens bei allen Geräten, außer dem von Thomas, einstellen − per Knopf­druck, Hand­hebel oder Fußschalter. Trotzdem befeuchtet ein von Hand geschwungener Mopp so manchen Boden präziser, heißt es im Bericht der Warentester.

Die meisten Wischer arbeiten mit Walzen. Solche Geräte haben dann zwei Wasser­tanks: Einer beträufelt die Walzen mit Frisch­wasser, einer nimmt das Schmutz­wasser aus den Walzen wieder auf. Vorwerk und Philips spannen statt der Walzen ein Wischtuch ein und haben nur einen Tank für Frisch­wasser. Das Schmutz­wasser soll in ihren Tüchern hängen bleiben.

Bevor Putzwil­lige loslegen können, müssen sie erst einmal die Wasser­tanks auffüllen und einklinken. Beim Kärcher sitzt das Einfüll­loch für den Frisch­wasser­tank an der Seite − wer zu viel einschenkt, kippt beim Einsetzen gleich wieder Wasser aus. Zudem müssen bei allen Geräten die Walzen oder Wischtücher einge­setzt und befeuchtet werden. Die Walze des Thomas ist trocken knochenhart und passt dann nur mit Mühe in die Düse. Sie sollte schon vor dem Einsetzen minuten­lang in Wasser einweichen. Ein Eimer könnte hier helfen.

Beim Wischen zeigt sich, dass es gar nicht so leicht ist, die Akku-Ungetüme durch die Wohnung zu manövrieren. Die meisten wiegen zwischen fünf und sechs Kilo. Fünf Kilo wiegt zwar auch ein voller Eimer, man muss ihn aber nicht die ganze Zeit bewegen. Bei Vorwerk haben sie sich eine Rüttel­technik ausgedacht, die dem Wischtuch Power verleiht, aber auch die Anwender durch­schüttelt. Andere Geräte müssen gut fest­gehalten werden, sonst zerren sie nach vorn oder entwickeln einen Rechts- oder Links­drall.

Die Akkus der Geräte halten von einer knappen halben Stunde bis zu etwa einer Stunde. Der Saft geht den Wischern unterwegs also nicht aus. Dafür aber das Wisch­wasser: Selbst in den größten Frisch­wasser­tank passen nur o,8 Liter. Der Kärcher fasst gerade mal 0,4 Liter. Zudem muss sein Schmutz­wasser schon nach wenigen Minuten entsorgt werden. Der Tank sitzt flach unter der Düse. Wer ihn unfall­frei leeren will, muss ihn wie einen vollen Suppenteller balancieren, damit er nicht über­schwappt.

In der praktischen Anwendung zeigt sich zudem, dass viele Wischer nicht weit unter Möbel kommen. Sobald ihre Nutzer sie unter Schrank oder Sofa schieben wollen, hebt der Reinigungs­kopf der meisten Geräte vom Boden ab. Der Vorwerk dagegen kann sich flach hinlegen.

Nach dem Putzen müssen Walzen und Tücher ausgeklinkt oder abge­schraubt und gewaschen werden und gut trocknen. Beim Ausbauen sind vor allem die Walzen oft noch so nass, dass sie Schmutz­wasser auf den eben gewischten Boden kleckern. Die Wasser­tanks sollte man ausschütten, auswaschen und trocknen lassen. Rest­wasser aus Schläuchen und Rohren kann in eine mitgelieferte Abtropfwanne aus Plastik laufen, in der sich die Geräte abstellen lassen. Bis auf Vorwerk und Philips haben alle Geräte eine Selbst­reinigungs­funk­tion.

  Zwei gute Akkuwischer liegen im Test gleich­auf vorn: Der Kärcher FC 7 Cordless Premium kostet 385 Euro, der Vorwerk Kobold VB100 inklusive Wisch­aufsatz SPB100 ist mit 1000 Euro deutlich teurer. Beide erledigen die Grund­reinigung sehr gut. Hartnä­ckige Flecken entfernt der Vorwerk ebenfalls sehr gut, der Kärcher gut.

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