Zahnschmerzen? Diese 5 Tipps und Hausmittel helfen Ihnen weiter, wenn der Zahnarzt nicht erreichbar ist.

Zahnschmerzen können sehr heftig sein und die Gründe dafür sind vielseitig. Sie reichen von einem kranken, kariösen oder entzündetem Zahn über Nasennebenhöhlenentzündung und Verspannungen, bis hin zu einem Herzinfarkt. Doch was kann, neben einem Arztbesuch, gegen die belastenden Schmerzen helfen?

Zahnschmerzen treten beispielsweise als ziehende oder pulsierende Schmerzen auf, die vor allem nachts besonders schlimm und für den Betroffenen sehr belastend sein können. Der Grund dafür ist, dass das schmerzhemmende Hormon Cortisol in der ersten Nachthälfte im Körper auf ein Minimum absinkt. Die betroffene Wange ist dann oft geschwollen und gerötet, beim Kontakt der Zunge mit dem Zahn entsteht ein Druckschmerz.

Es ist ratsam, dass Sie bei Zahnschmerzen so bald wie möglich zum Zahnarzt gehen. Dieser kann den Ursachen für Ihre Beschwerden genau auf den Grund gehen und eine entsprechende Behandlung einleiten. Jedoch besonders dann, wenn die Schmerzen sehr plötzlich auftreten, ist es gut zu wissen, welche Medikamente und Hausmittel schnell helfen können.

Im unangenehmsten Fall kommt es immer dann zu heftigen Zahnschmerzen, wenn der Zahnarzt frei hat: Am Wochenende oder den Feiertagen. Bevor Sie allerdings zu Medikamenten wie Ibuprofen greifen — das zusätzlich zu schmerzstillenden auch noch entzündungshemmende Eigenschaften hat — lohnt es sich, bewährte Hausmittel auszuprobieren. Wir stellen Ihnen die fünf gängigsten Hausmittel gegen Zahnschmerzen vor.   

Ein kühles feuchtes Tuch, ein Kühlpad aus dem Tiefkühler oder in ein Handtuch eingeschlagene Eiswürfel auf die Wange gelegt, lindern die Zahnschmerzen. Der Grund: Der Blutfluss in das entzündete Gebiet wird durch die Kälte reduziert. Ist der betroffene Zahn sowieso schon kälteempfindlich, dann eignet sich dieses Mittel nicht. Auch bei Wärme sollten Sie Vorsicht walten lassen, denn Entzündungen werden auf diese Weise noch einmal richtig „angeheizt“.

Zu den guten Tipps bei Zahnschmerzen zählt auch eine lauwarme Salzwasserspülung. Dazu einen Teelöffel Salz in einem Glas mit warmem Wasser auflösen. Die Lösung für ein bis zwei Minuten im Mund lassen und damit den betroffenen Zahn spülen. Danach ausspucken. Auch eine Lösung mit hochprozentigem Alkohol kann helfen, nach dem gleichen Prinzip. Befinden sich im Mund allerdings offene Stellen, dann können beide Varianten recht stark brennen.

Wie zum Beispiel bei Ohrenschmerzen sind Zwiebelsäckchen auch bei Zahnschmerzen ein bewährtes Hausmittel. Dazu einfach eine Zwiebel klein schneiden, leicht erhitzen und anschließend in ein Stofftuch einschlagen. Das Säckchen von außen an die betroffen Stelle halten. Um die Wirkung zu verstärken, können Sie zusätzlich ein Stück rohe Zwiebel gründlich durchkauen. Genau wie die Zwiebel enthält auch Knoblauch schmerzlindernde ätherische Öle, die Entzündungen hemmen können. Dazu einfach eine aufgeschnittene Knoblauchzehe auf die schmerzende Stelle geben.

Das australische Teebaumöl ist desinfizierend und kann direkt im Mundraum angewendet werden. Mit seinen antiseptischen Eigenschaften kann es bakterielle Entzündungen im Mund bekämpfen. Dazu am besten ein paar Tropfen des reinen Öls direkt auf die betroffene Stelle tupfen und zusätzlich mit verdünntem Teebaumöl gurgeln.

Gewürznelken werden seit Jahrhunderten als Mittel gegen Zahnschmerzen verwendet. Dazu wird eine getrocknete Nelke in den Mund genommen und möglichst nah an der schmerzenden Stelle zerbissen. Der in der Gewürznelke enthaltene Wirkstoff Eugenol betäubt das Areal. Nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert auch Nelkenöl, das auf die betroffene Stelle gegeben und vorsichtig eingerieben wird.

Wichtig ist bei allen Tipps gegen Zahnschmerzen: Auch, wenn die Medikamente und Hausmittel sehr schnell wirken — sie sollten auf Dauer keine Lösung für Ihre Beschwerden darstellen. Die Ursache der Zahnschmerzen muss bekämpft werden und dafür ist ein Gang zum Zahnarzt unerlässlich. Er überprüft Mundhöhle sowie Zahnapparat und begegnet den Beschwerden mit entsprechenden Therapiemaßnahmen. Ist die Ursache erst einmal gefunden und professionell behandelt, verschwinden üblicherweise auch die Zahnschmerzen sehr schnell wieder.

Die heilende Wirkung der Gewürznelke, beziehungsweise ihrer getrockneten Blütenknospen ist weit über die asiatische Heimat hinaus bekannt. Die Pflanze wirkt antibakteriell, bekämpft also Keime, ist entzündungshemmend und gilt als mildes Anästhetikum. Nelkenöl wird seit langer Zeit bei Zahnproblemen eingesetzt und dient auch der Vorbeugung. Am Hof des Kaisers von China zur Zeit der Han-Dynastie zum Beispiel, musste jeder, der das Wort an den Kaiser richtete, vorher eine Gewürznelke kauen, um Mundgeruch zu beseitigen. Noch heute ist es in Asien vielerorts Brauch, nach dem Essen eine getrocknete Gewürznelke zu servieren, um so für frischen Atem zu sorgen.