Krieg in der Ukraine: Wie Menschen aus dem Kreis Cuxhaven jetzt helfen können | CNV Medien

2023-01-05 16:24:03 By : Ms. Lisa Wu

Die Bilder der flüchtenden Ukrainerinnen lösen auch im Landkreis Cuxhaven eine Welle der Hilfsbereitschaft aus. In den sozialen Netzwerken und auch bei den Verwaltungen melden sich aktuell Bürger, die wissen wollen, wie sie helfen können.

Die Kleiderkammer des Paritätischen Cuxhaven organisiert unter Leitung von Manja Fritzsche, die auch die Flüchtlingsarbeit koordiniert, die größte Hilfsaktion im Landkreis Cuxhaven. "Wir sammeln Spenden, sortieren sie, packen sie in Kartons, beschriften sie entsprechend und lagern sie dann vor Ort ein, bevor wir sie weitervermitteln", erklärt Fritzsche. Neben den Räumlichkeiten der Kleiderkammer stehe inzwischen auch eine große private Lagerhalle zur Verfügung. "Wir verteilen die Spenden sowohl an Privatpersonen, die Flüchtlingen einzeln helfen, als auch an Menschen, die etwa in Konvois an die Grenze fahren", erklärt Fritzsche. Eine zentrale Sammelstelle im Landkreis, von der aus das Hilfsangebot koordiniert werde, sei aus ihrer Sicht sinnvoll. "Wir stehen gerade am Anfang", sagt Fritzsche.

Benötigt würden vor allem:

- Hygieneartikel für Babys und Frauen (Pampers, Feuchttücher, Tampons, Binden, etc.)

- Desinfektionsmittel für Hände, Körper, Gesicht und Flächen

"Wir nehmen keine Lebensmittel und keine Medikamente an", sagt Fritzsche. Auch Spielzeug und Kuscheltiere würden gerade nicht benötigt.

Wer Hilfsgüter spenden möchte, könne diese bei der Kleiderkammer des Paritätischen in Hemmoor, Alter Postweg 22, mittwochs und donnerstags jeweils von 16 bis 20 Uhr abgeben und sonntags zwischen 14 und 18 Uhr. Helfer zum Packen und Koordinieren hätten sich aktuell genügend angemeldet. "Wir posten aber über die sozialen Netzwerke regelmäßig, was wir brauchen", so Fritzsche. Darüber könnten sich auch andere Initiativen bei ihr melden, um Hilfe gemeinsam zu koordinieren.

In der Stadt Cuxhaven sammelt das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Timmermann und Partner Spenden. "Wir haben eine ukrainische Kollegin, die in Bremen lebt und mit deren Hilfe wir die Spenden direkt ins Grenzgebiet bringen", erklärt Sebastian Kamp, Vertreter der Geschäftsführung. Was in Cuxhaven gesammelt würde, werde von den Mitarbeitern des MVZ mit Autos oder gemieteten Lkw nach Bremen gebracht und von dort weiter verteilt. "Das haben wir auch schon gemacht, als die Krim annektiert wurde", so Kamp. Gebraucht würden neben den gleichen Dingen wie in Hemmoor zudem Schlafsäcke, Teppiche, Batterien, Taschenlampen, Stromgeneratoren, Isomatten, schusssichere Schutzwesten, Gaskocher, Medikamente, Sprechfunkgeräte und mehr, am MVZ hänge eine aktuelle Bedarfsliste aus, Spenden könnten zu den Geschäftszeiten zwischen 8 und 16 Uhr abgegeben werden.

Geld und medizinische Großspenden sammelt außerdem der Cuxhavener "Ladies Circle", eine Untergruppe des "Round Table Deutschland" unter dem Stichwort "Hilfskonvoi für die Ukraine". Gespendet werden kann an die DE20 550 205 0000 0000 1954 BIC: BFSW DE33 MNZ, Verwendungszweck "Konvoi".

Unbürokratisch sammelt Familie Machado aus Cuxhaven-Groden. "Wir haben die Bilder im Fernsehen gesehen und wollten etwas tun, schließlich könnten wir auch mal in so eine Situation geraten", sagt Miguel Machado. Er sammelt in seiner Garage in Groden, Papenstraße 88, Hilfsgüter, die am Freitag über eine Spedition in Bremerhaven an die ukrainische Grenze in Polen gebracht werden. "Eine ukrainische Mitarbeiterin der Spedition koordiniert die Hilfe", erklärt Machado, sie sei eine Bekannte seiner Frau. Gebraucht würden Pampers, Feuchttücher, Verbandskästen, Schmerzmittel, Medikamente, Babynahrung, haltbare Milch, Kekse und Fertiggerichte, etwa in Dosen zum Erwärmen. Wer Spenden vorbei bringen möchte, solle sich vorab telefonisch bei Michel Machado unter 0 17 94 35 03 41 oder in seinem Büro unter Telefon (0 47 21) 66 40 00 melden.

Der Landkreis Cuxhaven ist vor allem auf der Suche nach privaten Unterkünften für Geflüchtete - nicht nur aus der Ukraine, auch etwa für Menschen aus Afghanistan. Wer Wohnraum zu vermieten hat, kann sich in den Gemeinden bei jeweils unterschiedlichen Ansprechpartner melden. In der Stadt Cuxhaven ist die Abteilung für Asylbewerberleistungen zuständig und erreichbar unter Telefon (0 47 21) 66 21 78 oder per Mail an asylbewerberleistung@landkreis-cuxhaven.de.

Für die Samtgemeinde Land Hadeln ist Herr von der Fecht zuständig, erreichbar unter Telefon (0 47 51) 91 90 20 oder per E-Mail an thomas.vonderfecht@land.hadeln.de.

Für die Gemeinde Hemmoor ist Frau Tietje die richtige Ansprechpartnerin, erreichbar unter Telefon (0 47 71) 60 21 47 oder per E-Mail an a.tietje@hemmoor.de.

Für die Börde Lamstedt nimmt Frau Börger Wohnraumangebote entgegen, erreichbar unter Telefon (0 47 73) 89 92 03 oder per E-Mail an ordnungsamt@boerde-lamstedt.de.

Auch im Netz findet sich eine Initiative, unter der Privatleute Wohnraum anbieten und Flüchtlinge Wohnraum suchen können. Wer lieber dort etwas anbieten möchte, kann dies unter dem Link elinor.network machen.

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