Hagebutten ernten, trocknen und verarbeiten

2023-01-05 17:43:07 By : Ms. Yawei Yang

Von Christian Glass | 13. Oktober 2022, 12:25 Uhr

Knallrote Hagebutten zieren im Herbst die Sträucher von Wildrosen. Diese kann man natürlich auch ernten, denn aus den Früchten kann man nicht nur leckeren Tee, sondern auch Marmelade machen. Wann man Hagebutten ernten und verwerten kann, erfahren Sie hier.

Hagebutten eignen sich hervorragend für Kinderstreiche, da man die Früchte als Juckpulver nutzen kann. Abgesehen von hinterhältigen Vorhaben mit den Früchten von Wildrosen, kann man sie natürlich auch sinnvoll als Tee, Aufstrich oder Konfitüre verarbeiten. Wichtig ist, dass man Hagebutten zum richtigen Zeitpunkt erntet.

Robuste Gartenhandschuhe oder Rosenhandschuhe schützen bei der Ernte vor dem dornigen Geäst, an denen Hagebutten wachsen. Als Werkzeug dient ein scharfes Gartenmesser oder eine Gartenschere. Um die Kerne leichter zu entfernen, hilft ein kleiner Holzspatel oder ein Löffel. Die Früchte wandern dann am besten in ein Erntegefäß, beispielsweise ein Korb, eine Schale oder ein Eimer. Schließlich hilft ein Dörrgerät, die Früchte zu trocknen. Alternativ kann aber auch der Ofen zum Einsatz kommen. Oder man lässt die Hagebutten an der Luft trocknen. Dabei sollte man die Früchte nicht der prallen Sonne aussetzen.

Wer den höchsten Vitamin-C-Gehalt haben möchte, sollte Hagebutten ernten, wenn die Früchte noch hart sind, aber schon volle Farbe zeigen. Sind sie überreif, ist der Gehalt an Vitamin C geringer. Das gilt übrigens auch, wenn man nach länger andauernder nasser Witterung erntet. Daher eignen sich sonnige Tage besser zur Ernte.

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Im Grunde sind die Hagebutten aller Rosen zum Verzehr geeignet. An Wildrosen sind in unseren Breiten rund 30 Arten bekannt, die sich gerne auch mal untereinander kreuzen. Die Hunds- oder Heckenrose (Rosa canina) wächst in ganz Europa. Auch die Kartoffelrose (Rosa rugosa) ist weit verbreitet. Sie bildet ihre Früchte über einen längeren Zeitraum aus und kann daher öfter abgeerntet werden. Die Apfelrose (Rosa vilosa) trägt zur selben Zeit wie die Hundsrose ihre Hagebutten. Beide Arten können gleichzeitig abgepflückt werden.

Hagebutten sollten vor der Weiterverarbeitung von den Kernen befreit werden. Dazu mit einem kleinen Messer die Schale öffnen und die Kerne herauskratzen. Diese enthalten ebenfalls wertvolle Vitamine und Mineralien und können getrocknet für Heiltees verarbeitet werden. Tipp: Hagebutten besitzen winzige Stacheln oder Härchen an der Außenhaut. Das kann beim Verarbeiten an den Händen unangenehm pieksen. Daher am besten eine Schüssel oder einen Eimer Wasser bereithalten und sowohl Hände als auch Früchte waschen.

Wer Hagebutten nicht gleich verarbeiten will, sollte sie an einem luftigen, aber warmen Ort auf Küchenpapier oder einem sauberen Tuch zum Trocknen auslegen. Am elegantesten dörrt man die Früchte im Dörrautomaten. Oder man wählt den guten, alten Ofen und trocknet die Früchte langsam bei niedriger Temperatur. Anschließend werden die Hagebutten bis zur Weiterverarbeitung in einem luftdicht abschließbaren Gefäß aufbewahrt.

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Aus getrockneten Hagebutten wird in der Regel Teeaufguss gemacht, der bei Erkältungen das Immunsystem unterstützt. Kalt genießen ihn Hagebutten-Liebhaber aber auch als erfrischendes Getränk. Der Saft wird dann in der Regel aus frischen Hagebutten hergestellt. Frisch werden die Früchte gerne auch zu Marmelade eingekocht oder zu Sirup und Likör weiterverarbeitet. Auch kann man Gebäck mit Hagebutten füllen. Wer sich die ganze Arbeit sparen möchte, kann die Früchte sogar roh naschen.